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Gedanken und Bilder
Denk Dir ein Bild... weites Meer. EIn Segelschiff setzt seine weißen Segel und gleitet hinaus in die offene See.
Du siehst, wie es kleiner und kleiner wird.
Wo Wasser und Himmel sich treffen, verschwindet es. Da sagt jemand: “Nun ist es gegangen!” Ein anderer sagt: “Es kommt!” Der Tod ist ein Horizont und ein Horizont ist nichts anderes als die Grenze unseres Sehens. Wenn wir um einen Menschen trauern, freuen sich andere, ihn hinter der Grenze wieder zu sehen. (Peter Streiff)
Es gibt Momente im Leben eines jeden Menschen, da hört die Erde für einen Moment auf sich zu drehen... Und wenn sie sich dann weiter dreht, wird nichts mehr sein wie vorher. Das Sichtbare ist vergangen, es bleiben die Liebe und die Erinnerung. Sie werden unsere Verbindung zu ihm sein. Die Erinnerung ist ein Fenster, durch das wir ihn sehen können, wann immer wir wollen. Es sind die Erinnerungen, die uns bewusst machen, was wir verloren haben. Der Tod ordnet die Welt neu, scheinbar hat sich nichts verändert und doch ist die Welt für uns ganz anders geworden. Ein kleines Beispiel: Ein Mobile bestehend aus so vielen Teilen, wie die Familie war. Die einzelnen Teile sind gleichmäßig und im Einklang. Sie sind durch die Fäden miteinander verbunden. Schneidet man nun ein Teil ab, was passiert mit den Übrigen? Das Gebilde klappt zusammen, es kommt total aus dem Gleichgewicht. Alle Teile hängen wirr durcheinander. Genau so sieht es in der Familie hinterher aus. Es geschehen Dinge, die wir nicht begreifen können. Wir stehen machtlos und stumm daneben.
Wenn ich noch einmal zu leben hätte, dann würde ich mehr Fehler machen, ich würde versuchen, nicht so schrecklich perfekt sein zu wollen, dann würde ich mich mehr entspannen und vieles nicht mehr so ernst nehmen, dann wäre ich ausgelassener und verrückter, ich würde mir nicht mehr so viele Sorgen machen um mein Ansehen, dann würde ich mehr reisen, mehr Berge besteigen, mehr Flüsse durchschwimmen und mehr Sonnenuntergänge beobachten, dann würde ich mehr Eiscreme essen, dann hätte ich mehr wirkliche Schwierigkeiten, als nur eingebildete, dann würde ich früher im Frühjahr und später im Herbst barfuß gehen, dann würde ich mehr Blumen riechen, mehr Kinder umarmen und mehr Menschen sagen, dass ich sie liebe. Wenn ich noch einmal zu leben hätte, aber ich habe es nicht... (ein 85jähriger, den nahen Tod vor Augen)
Ganz weit draußen am Ende des Regenbogens werde ich auf Dich warten und wenn Du dann endlich kommst, werde ich sitzen bleiben mit verschränkten Armen über den Knien, damit Du nicht zu früh erfährst, mit welcher Sehnsucht ich Dich erwartet habe. (dies könnten Fritz` Worte sein, wenn ihm die Menschen folgen, die ihm besonders viel wert waren)
27.08.2008: Heute bin ich auf den Tag genau so alt wie Fritz, als er ungefragt gehen musste. Ich habe mich in den letzte Wochen oft gefragt, was wäre, wenn ich auch mit 38 Jahren gehen müsste? Das geht nicht! Ich möchte doch meine Kinder noch aufwachsen sehen. Ihre erste Liebe miterleben und sie trösten, wenn es vorbei ist. Ich möchte wissen, welchen Beruf sie ergreifen. Wenn möglich möchte ich ihre Hochzeit miterleben und meinen Enkelkindern tolle Geschichten erzählen, aus der Zeit als ihre Mamas noch klein waren. Ich möchte mit meinem Mann alt werden und vielleicht wirklich irgendwann einmal an Ausgrabungen teilnehmen oder sogar zum Spaß Geschichte studieren, wie es unser Traum ist. Auf jeden Fall noch viel reisen. Ich könnte endlos aufzählen, was ich gerne noch alles machen möchte. Dies war damals auch einer meiner ersten Gedanken: Was hat Fritz in seinen letzten Minuten gedacht? Was hätte er gerne noch miterlebt? Ist es ihm sehr schwer gefallen, los zu lassen? Die Vorstellung ist furchtbar traurig!
Was für die Raupe das Ende der Welt ist, ist für den Rest der Welt ein Schmetterling.
Laotse
Diese Karte habe ich -völlig ohne Hintergedanken - zum Geburtstag bekommen. Sind wir “unserem” Schmetterlin zu viel nachgejagt? In den letzten beiden Jahren (2009/2010) haben wir ihn leider viel seltener gesehen. Vielleicht ein Zeichen, dass wir mehr loslassen müssen?
Im April 2009 ist Ricarda, Fritz` Tochter, mit zur Kommunion gegangen. Auch sie hat Fritz eine “Einladung” aufs Grab gelegt.